Paul Helmeth produziert mit seinem Start-up KIRIMANUFAKTUR erstaunlich wandelbare Raumteiler aus Kiri. Die schauen wir uns mal genauer an – und stellen den Unternehmer vor: wie ihm die Idee zu seinen Kiribricks kam, woran er aktuell arbeitet und was er an seinem Lieblingsholz so schätzt.
Raumteiler aus Kiri: leicht, nachhaltig, modular
Am Anfang war die Sauna. Paul Helmeth, Lufthansa-Kapitän mit einem Faible für Möbelbau, plante sie für seinen Garten. Aus Kiriholz und mobil sollte sie sein – und er wollte sie eigenhändig zimmern.
Als während der Pandemie die Flugzeuge am Boden blieben, hatte der Münchener endlich Zeit dazu. Er baute zunächst Modelle für die Wände und stellte sie ins Wohnzimmer. Dort inspirierten sie Helmeth und seine Familie zu allerlei Ideen: Wie wäre es, solche Holzwände als Raumteiler zu verwenden? Als Schallschlucker fürs Homeoffice und als Blickfang, hinter den man sich zum Lesen und Lernen zurückziehen könnte?
Der Ansatz hatte Potential! Statt weiter am Schwitzhaus zu tüfteln, machte sich Paul Helmeth daran, die Wände zu optimieren. Er entwickelte Module, nannte sie Kiribricks und gründete im Februar 2021 die KIRIMANUFAKTUR.
Das Holz für die Raumteiler ist unbehandelt, lackiert oder geölt
Sein Produkt ist so simpel wie beeindruckend: Der Standard-Brick aus Kiriholz misst 60 mal 30 Zentimeter, ist knapp 9 Zentimeter dick und wiegt 3,4 Kilo. Es gibt unbehandelte, lackierte und geölte Quader, solche mit geriefter Oberfläche, die den Schall zerstreuen, und solche mit integrierter Steckdose. Dazu kommen Eck-, T- und Endmodule. Zusammengehalten werden die Einzelteile mit Steckelementen aus FSC-zertifiziertem Birken-Multiplex.
In der Praxis erweisen sich die Holzmauern als elegante und wandelbare Alternative zu Paravents, verbrämen den Blick auf benutztes Geschirr in der offenen Küche genauso wie auf den Arbeitsplatz nach Feierabend. Und falls sich die Lebenssituation mal wieder ändert: Auf-, Um- und Abbauen der Wände geht dank der leichten Module flugs von der Hand.
Flexible Wände für Messestände, Büroboxen, Hotels, Pop-up-Stores
„Die Räume lassen sich damit immer wieder neu an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen“, so Helmeth. Die Bricks eignen nicht nur für den Einsatz im Privatbereich, sondern auch ganz besonders für Unternehmen. Sie können mit den Holzbausteinen flexible Büroboxen und Messestände zusammenstecken, Hotels Besprechungsecken in der Lobby abtrennen, Ladenbauer die Raumteiler aus Kiri für Pop-Up-Stores nutzen.
Nachhaltig sind sie auch noch: Das Holz, das das Start-up über uns bezieht, stammt von europäischen Anbauflächen, und wenn die Bricks ausgedient haben, kann man sie sogar schreddern und kompostieren. Gefertigt werden sie übrigens aus Kernholz, das wegen der prägnanten Markröhre sonst häufig nur noch zu Pellets verarbeitet werden kann. Als Kiribrick bindet auch dieser Teil des Baums langfristig CO2.

Das Kiriholz für die Raumteiler ist besonders leicht zu verarbeiten
Holzliebhaber Helmeth, der seit seiner Kindheit sägt und schmirgelt und den Großteil der Möbel in seinem Haus gebaut hat, mag Kiri ganz besonders. „Es bietet viele Vorteile, zum Beispiel weil es nicht splittert und nicht so störrisch ist“, sagt er. „Anderes Holz reißt dir auch mal das Werkzeug aus der Hand. Bei Kiri geht’s leicht und gerade rein.“ Außerdem eignet es sich aufgrund seiner geringen Emissionen sehr gut für den Innenausbau.
Sein Ziel ist es aber, bei der Herstellung seiner Bricks irgendwann entbehrlich zu sein. Derzeit arbeitet er parallel zu seinem Job als Pilot daran, den Automatisierungsgrad der Produktion deutlich zu erhöhen. Die neu gewonnene Freiheit soll in erster Linie der Entwicklung von innovativem Zubehör dienen. Wir wünschen ihm viel Erfolg!